Kategorie: Gundermann

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Gundermann – Habitus, Blüte, Früchte und Samen, Bewurzelung
Zeichnung: Jacob Sturm 1796, Public Domain
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Gundermann breitet sich auf einer Brachfläche aus
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Merkmale
Der Gundermann Glechoma hederacea, auch Efeu-Gundermann oder Gundelrebe genannt aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) kommt vorzugsweise auf feuchten, stockstoffreichen Böden vor und ist dann in lichten Mischwäldern, Auwäldern und auf Feuchtweisen häufig. In dem Namen Gundermann steckt ein Wort aus der Sprache der Goten – „Gund“ für Eiter und Geschwür, denn die Pflanze, die zahlreiche Bitter- und Gerbstoffe enthält, wurde im Mittelalter zur Wundheilung genutzt. Für Tiere ist die gesamte Pflanze allerdings giftig – ein Problem für das Weidevieh, besonders Pferde können davon betroffen sein.
Der Gundermann ist mehrjährig und bleibt auch im Winter grün. Die Pflanzenstängel sind kriechend oder aufrecht stehend. Die Stängel können kahl bis dicht behaart sein. Sprossachsen, die nicht zur Blüte kommen, kriechen über dem Boden entlang und bilden an den Knoten Wurzeln, aus denen dann wieder Adventivpflanzen entstehen. Der Gundermann vermehrt sich daher vor allem vegetativ.  Der Hauptspross kann eine Lange von mehr als 2 m erreichen. Die Blätter sind kahl, haben Stiele und sind nieren- bis herzförmig mit gekerbten Rändern.  Wenige Blüten bilden blattachselständige Scheinquirle. Die Blütenfarbe ist ein helles Violett, die Oberlippe der Blüte flach ausgezogen. Die reife Frucht zerfällt in vier Teilfrüchte, die sogenannten Klausen, die die Samen enthalten. Diese klebrigen Klausen werden durch vorbeistreifende Tiere verbreitet oder durch Ameisen verschleppt.

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Der Rostpilz Puccinia glechomatis auf der Blattunterseite des Gundermann
Foto: Gerhard Koller, Mushroom Observer, Creative Commons License Attr.-Share Alike 3.0 Unported
Quelle: http://de.wikipedia.org

Der Gundermann ist Wirtspflanze für parasitische Pilze wie den Rostpilz Puccinia glechomatis, Echten und Falschen Mehltau, sowie Ramularia calcea. Damit stellt er ein gefährliches Reservoir für den Befall von Obstbäumen und anderen Nutzpflanzen mit Mehltau und anderen Pilzkrankheiten dar und sollet allein aus diesem Grund schon auf Feldern und in Gärten nachhaltig bekämpft werden. Früher wurden die Bitterstoffe des Gundermanns zum Konservieren von Bier verwendet, bevor er durch Hopfen ersetzt wurde.

Maßnahmen zur Bekämpfung
Im Hobbygarten wächst einem der Gundermann buchstäblich über den Kopf. Mit seinen meterlangen trieben kann er sich an Zäunen emporranken (daher der Name Gundelrebe!), er breitet sich schnell über den Boden aus und macht auch vor Blumenrabatten und Rasenflächen nicht stopp. Aber der Gundermann braucht zum Wachsen vor allem ausreichend Licht und Feuchtigkeit. Da er ein Stickstoffanzeiger ist und zum Wachsen auch ausreichend Stickstoff braucht, gräbt er sich damit allmählich seine Nährstoffquelle durch den steten verbrauch ab, vorausgesetzt man mäht den Rasen regelmäßig und beseitigt damit auch den Gundermann immer wieder, sodass er bald nicht mehr nachwachsen kann. Um auch seien Wurzeln zu erwischen, sollte man den Rasen auch mindestens zweimal im Jahr vertikulieren. Rasendünger sollten möglichst wenig Stickstoff enthalten.
Herbizide können dagegen nur kurzfristig Abhilfe schaffen, der Gundermann treibt immer wieder aus.
Auf Gartenbeeten hilft es wenig die Adventivpflanzen auszureißen. Man muss die Ausläufer bis zur Mutterpflanze zurück verfolgen und diese dann beseitigen. Der Gundermann braucht außerdem einen lockeren Boden. Trittbelastung und Bodenverdichtung verträgt er nicht. Auf häufig genutzten Wegen oder regelmäßig betretenem Spielrasen wird man ihn daher nicht finden.


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