Kategorie: Fadenwürmer

Fadenwürmer (Nematoden)

Die Fadenwürmer sind eine der artenreichsten Gruppen im Tierreich. Sie kommen in fast allen Lebensräumen vor. Die meisten Arten sind mikroskopisch klein, zu ihnen gehören aber auch z.B. die Spulwürmer, und der Pferdespulwurm kann sogar einige Meter lang werden. Viele Arten leben parasitisch, andere sind freilebend. Auch als Pflanzenschädlinge spielen die Fadenwürmer eine große Rolle. Diese Nematoden haben einen Mundstachel, mit dem sie die Plfanzenanstechen und aussaugen.
Je nach Art und Weise des Befalls kann man fünf Hauptgruppen von an Pflanzen parasitierenden Fadenwürmern, auch Älchen genannt, unterscheiden:

Wurzelgallenälchen

Die  Larven dieser Wurzelgallenälchen bohren sich im Boden in die Wurzeln oder Knollen der Pflanzen ein. Dadurch bilden sich an diesen Wurzeln gallenartige Blasen. Gallen und die unterhalb dieser Gallen befindlichen Wurzelabschnitte verfaulen. Dadurch wird die Wasser- und Nährstoffversorgung der oberirdischen Pflanzenteile gestört oder völlig unterbrochen, die Pflanzen verkümmern und gehen ein.
In den befallenen Wurzeln reifen die Larven der Fadenwürmer zu geschlechtsreifen Tieren heran; meist entstehen Weibchen, Männchen sind selten. Die Weibchen setzen sich an den Wurzeln fest und nehmen eine flaschenförmige Gestalt an. An den Stellen, an denen sich die Weibchen festsaugen, schwellen die Wurzeln und bilden die bereits erwähnten Gallen. Die Weibchen sterben ab, aber in seinem Inneren reifen die Eier weiter heran. Nach dem Zerfall schlüpfen die Larven, und der Generationszyklus beginnt von Neuem.

Wurzelälchen mit Zystenbildung an den Pflanzenwurzeln

Diese Fadenwürmer induzieren keine Gallenbildung an den Wurzeln. Die Weibchen durchbohren die Wurzelwand und setzen sich außen als winzige Zysten fest. Diese Zysten fallen nach einiger zeit ab, und die jungen Nematoden schlüpfen und verteilen sich im Boden auf der Suche nach neuen Pflanzenwurzeln. Die derart geschädigten Pflanzen zeigen ein geringeres Wachstum.

Freilebende Wurzelälchen ohne Zysten

Diese Fadenwürmer saugen an den Wurzeln, wodurch diese verbräunen und die Pflanzen im Wachstum zurückbleiben.

Blattälchen

Die Fadenwürmer dieser Gruppe befallen die oberirdischen Pflanzenteile. Sie beginnen knapp über dem Boden und wandern an den Stengeln hoch bis zu den Blättern. Durch die Spaltöffnungen dringen sie in das Blattgewebe ein. Die betroffenen Blätter vergilben und werden später schwarz. Lediglich die größeren Adern der Blätter bleiben als Ausbreitungsschranken erhalten.

Stengel- oder Stockälchen

Diese Nematoden befallen sowohl die Stengel, die Triebe, als auch die Blätter. Die betroffenen pflanzenteile schwellen an oder kräuseln sich und verkrüppeln. Die Weibchen legen ihre Eier im inneren der Pflanze ab. Wenn die Junglarven dieser Älchen schlüpfen, verlassen sie die Pflanze und dringen in den Boden ein, auf der Suche nach neuen Pflanzen.


Bild Quelle
Der Nematode Heterodera glycines mit einem Ei, ein Parasit der Sojabohne
Photo: USDA, Public Domain
http://de.wikipedia.org


Bild Quelle
Cysten von Fadenwürmern an Kartoffelwurzeln
Photo: Xiaohong Wang; Public Domain
Quelle: http://commons.wikimedia.org


Bekämpfungsmöglichkeiten

Gegen die im Boden an den Pflanzen lebenden Fadenwürmer werden spezielle Nematizide eingesetzt. Alternativen bietet die Biologische Schädlingsbekämpfung mit thermische Verfahren (dabei wird der Boden mit Dampf erhitzt und von den Nematoden „entseucht“), das Einbringen von Preßkuchen aus Neem (einem Abfallprodukt aus der Neem-Ölgewinnung) oder Nematodenresistente Züchtungen von Ackersenf, Tagetes, Ölrettich u.a. .
So sind z.B. die Tomatensorten Dolce Vita, Luxor, Myrto, Orangino, Picolino und Vitella  resistent gegen Wurzelgallenälchen.

Nützliche Nematoden

Es gibt jedoch auch einige an Insekten parasitierende Fadenwürmer, die zur Schädlingsbekämpfung genutzt werden können, Z.b. die Art Steiernema carpocapsae, die Raupen aus der Schmetterlingsfamilie der Eulen parasitiert.


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